Electronic Valve Protector: Öffnungszeiten der Gasventile werden genau gemessen

Die richtige Dosis Additiv
für jeden einzelnen Zylinder

Viel hilft viel – diese Weisheit ist genauso alt wie falsch. Was für Medikamente und für Dünger gilt, trifft ebenso auf Additive beim Autogas zu. Erst wenn die Dosierung exakt stimmt, können sie optimal wirken. Ein Zuviel strapaziert obendrein den Geldbeutel unnötig. Hier eine Punktlandung hinzulegen, hatte sich die SI-Elektronik GmbH aus dem hessischen Maintal vorgenommen.                       

Herausgekommen sind Additiv-Dosiersysteme mit dem Markennamen Electronic Valve Protector, die eine exakte Zuführung von Additiven ermöglichen. Und es funktioniert, wie jüngst ein 30.000-Kilometer-Verschleißtest mit einem Kia Venga und dem Additiv P 1000 gezeigt hat (siehe AutoGas-Journal 5/2010). „Keine Veränderungen gegenüber dem Benzinbetrieb“, lautete anschließend das Urteil der Experten. Auch das Kraftfahrtbundesamt hat dem Valve Protector seinen Segen erteilt: Das Dosiersystem erhielt eine Allgemeine Betriebserlaubnis, darf also ohne anschließende Begutachtung oder Eintrag in die Fahrzeugpapiere betrieben werden.
Viskosität muss vorab
eingestellt werden
SI-Elektronik baut Steuerungsanlagen für Gastankstellen – „also das Gehirn einer Zapfsäule“, wie die Geschäftsführer Ralf Euler und Ronald Malkmus salopp erklären. Da lag es nahe, sich auch um die präzise Dosierung von Additiven zu kümmern. In beiden Fällen müssen nämlich Gasmengen erfasst werden. Beim umgerüsteten Ottomotor werden die Öffnungszeiten der Gasventile gemessen und an ein selbst entwickeltes Steuergerät gemeldet. Dieses errechnet daraus, wie viel Autogas zum Motor gelangt und gibt die benötigte Additivmenge – zum Beispiel ein Promille – frei. Dazu muss im Vorfeld die Viskosität des Additivs eingestellt werden, denn Valve Protector funktioniert mit verschiedenen Additiven.
Wie´s weitergeht, hängt von den Fahrzeugen ab, deren Technik und Ansaugtrakt-Geometrie ja immer aufwändiger wird. Je nach Anforderung erfolgt die Einleitung des Additivs von einem zentralen Steuergerät aus über eine Weiche, die in die Niederdruckseite der Gasleitung (vor den Gas-Injektoren) eingebaut wird oder über eine Düse ins Saugrohr.
Sequenzielle Dosierung bei
Flüssiggasdirekteinspritzung
Noch präziser arbeitet die sequenzielle Dosiereinheit, bei der jeder Zylinder einzeln mit dem Additiv versorgt wird. Dazu wird der Kraftstoffzusatz mit Hilfe von elektronischen Pumpen  nach den Gas-Injektoren oder in das Saugrohr vor den Einlassventilen eingeleitet. Dies kommt bei der Flüssiggasdirekteinspritzung zum  Einsatz  oder bei Gasanlagen, in denen keine Additiveinleitung vor den Injektoren gewünscht wird oder möglich ist. SI-Elektronik bietet zwei sequenzielle Dosiereinheiten an: Bis zu vier Zylindern und bis zu sechs Zylindern. Aber auch die beliebten Dreizylindermotoren oder Fünfzylinder-Aggregate sind kein Problem. Die Software macht´s möglich. Ein Ventil an der Auslassseite des Steuergerätes wird einfach nicht angesteuert. Selbst Achtzylinder stellen Ralf Euler und Ronald Malkmus vor keine Schwierigkeit: Dann nimmt man eben zwei Vierzylindermodule. Valve Protector wird unter anderem von dem deutschen und britischen Importeur von BRCeingesetzt, und auch Vialle bedient sich des Know hows der Maintaler. Bei Lovato/Landirenzo ordern die Umrüster über den Großhandel direkt die hessischen Dosiersysteme. 

                                                                                                                        Gregor Mausolf